50 Jahre RKK: Rückblick als Erfolgsbilanz



Festredner würdigt Leistung von Peter Schmorleiz


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-mz- Pünktlich zur karnevalistischen Uhrzeit 11 Uhr 11 begrüßte RKK-Präsident Peter Müller die geladenen Gäste im Marmorsaal des Kurhauses von Bad Ems zum festlichen Jubiläumsempfang. In diesem prächtigen Barocksaal wurde vor 50 Jahren der selbständige „Regionalverband Karnevalistischer Korporationen Rhein-Mosel-Lahn“ als Vorgänger der „Rheinischen Karnevals-Korporationen“ gegründet.



Peter Müller, Präsident der RKK
Seine Begrüßung verband Müller mit dem Dank an den Ausrichter, die Bad Emser Karnevalsgesellschaft (EKG), vertreten u. a. durch ihren Ehrenpräsidenten Friedel Jörnhs, und an die Sponsoren Klaus Eickler (Metro) und Klaus Trennhäuser (Kurcafé). Als Moderator des Empfangs und Sprecher der EKG lobte Frank Ackermann die gute Zusammenarbeit mit dem Verband und besonders der RKK-Geschäftsstelle und richtete den Dank des Ausrichters an die Kommunalvertreter Stadtbürgermeister Ottmar Canz und Landrat Günter Kern für ihre Unterstützung. Von der Verbandsgemeinde Bad Ems konnte er Bürgermeister Josef Oster und vom Kreistag den Abgeordneten Helmut Klöckner begrüßen.

Beeindruckend waren die Gesangsdarbietungen von Joachim Enkenstein aus Wolken/Eifel. Sein bemerkenswertes Talent hat er durch privates Gesangsstudium vervollkommnet und wurde seit MitteJoachim Enkenstein der 90er Jahre von mehreren Musicalbühnen engagiert. Besonderen Wert legt er auf deutsche Interpretationen englischer Texte. – Seinen ersten Auftritt widmete er dem Musical. Dabei bestach er besonders durch die ausdrucksvolle Darbietung von „Maria“, dem Lied des Tony aus „Westside Story“ von Leonard Bernstein. – Im zweiten Auftritt unterhielt er mit Showliedern von „Hello Dolly“ über „Blue Spanish Eyes“ bis zum Abschlußtitel „What a Wonderful World“.

Einen Rückblick auf 50 Jahre RKK gab der langjährige Pressereferent des Verbandes, Ehrenmitglied Walter Fabritius, in seiner Festansprache. Ursprünglich von 28 Vereinen aus der Interessengemeinschaft (IG) Mittelrhein im Bund Deutscher Karneval (BDK) gegründet, wurden die Mitglieder in ihren Belangen vom großen Dachverband vernachlässigt. Die großen Karnevalsgesellschaften in Köln, Düsseldorf und Mainz dominierten und die kleineren Vereine in Städten und Dörfern fühlten sich nicht ausreichend vertreten. In der Mitgliederversammlung 1972 kam es zum Eklat und zum Bruch mit dem BdK, als die RKK-Delegierten die Verwendung von Verbandsgeldern hinterfragten, keine befriedigende Auskunft erhielten und ihnen nach bohrenden Fragen das Wort entzogen wurde. – Man hatte jedoch die Vorteile eines Dachverbandes hinsichtlich Verträge mit Versicherungen und GEMA und den Umgang mit Behörden erkannt und wurde als RKK Rhein-Mosel-Lahn selbständig. Der Zulauf kleinerer Karnevalsgesellschaften und die Öffnung zu artverwandten Musik-, Heimat- und Theatervereinen ließ die Mitgliederzahl schnell ansteigen.

Maßgeblich am Aufbau des RKK beteiligt war Peter Schmorleiz. Nach Tätigkeit als Pressereferent wurde er 1985 zum Präsidenten gewählt und war zweiundzwanzig Jahre lang „ein Glücksfall“ für den Dachverband, wie Fabritius mit Dank betonte. Aus den 300 Mitgliedern bei seiner Übernahme der Präsidentschaft waren fast 1200 geworden, als er vor 2 Jahren nicht mehr kandidierte. Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit der Karnevalsvereine ging auf die Initialzündung des RKK unter seiner Führung zurück. Der karnevalistische Tanzsport verdankt seine heutige Bedeutung seinem Wirken. Nach Reibereien mit dem BDK gab er den Anstoß zu eigenen Deutschen Meisterschaften unter RKK-Regie. Das bedingte eine Sprengung der selbst auferlegten Verbandsgrenzen und Änderung des Namens. Aus dem auf das Gebiet „Rhein-Mosel-Lahn“ beschränkte Regionalverband wurden die „Rheinischen Karnevals-Korporationen“. Der 1. RKK-Tag fällt ebenfalls in die Ära Peter Schmorleiz und er richtete die RKK-Geschäftsstelle in Kettig ein, die zum Jahreswechsel nach Koblenz verlegt wurde. „Die Bütt“ betreute er als Chefredakteur, sorgte für pünktliches Erscheinen der vier jährlichen Ausgaben, machte sie mit dem Wechsel vom Broschürenformat auf DIN A4 „erwachsen“ und errang mit ihr den Fachmedienpreis. Für seine Verdienste und aufopfernde Tätigkeit wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt.Peter Schmorleiz

Dem Dank an die Leute, die vor 50 Jahren „den“ RKK aus der Taufe gehoben haben und damit den Grundstein zum Erhalt des kostbaren Stückes Volkskultur Karneval gelegt haben, fügte Walter Fabritius einen Glückwunsch an den amtierenden Präsidenten Peter Müller und seinem Präsidium hinzu. Er beendete seine Ansprache mit dem selbstverfaßten Gedicht „Die Narretei“, mit dessen Zeilen er die Ideale des Karnevals und die vielfältigen Betätigungsfelder beschreibt, und die notwendige ehrliche Fröhlichkeit und das erforderliche Format beschwört. Die letzte Strophe ist dem Verband gewidmet:



Walter Fabritius
Damit uns stets die Freude nah,
uns Hütern von der Narren Reich,
bleibt treu dem alten RKK –
wie ihr zu ihm, ist er zu Euch!

 

In seinem Glückwunschwort wies Stadtbürgermeister Canz darauf hin, daß viele ohne die Aktivitäten der Karnevalisten dieses Brauchtum bald nicht mehr kennen würden. Verbandsürgermeister Oster freute sich, als großer Karnevalist aus Zell a.d. Mosel zu stammen, wo der erste RKK-Tag stattfand und Landrat Kern betonte auf die Kinder- und Jugendarbeit in den Vereinen.

Aus Anlaß des RKK-Jubiläums erscheint im Herbst der Buchband „50 Jahre RKK“. Er stellt den Verband und seine Mitglieder dar. Vereinsentwicklung, Aktivitäten und Besonderheiten aus dem Verbandsgebiet werden zusammengetragen. Die Vorstellung des Buches durch den Autor und Herausgeber Franz-Josef Wüst bildete den Abschluß des festlichen Jubiläumsempfangs.Franz-Josef Wüst und Peter Müller mit dem Buchband 50 Jahre RKK.