Aschermittwoch



Informationen zum jährlichen Ende des Karnevals


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Vor
Der Aschermittwoch kennzeichnet das Ende des Karnevals und den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit (bzw. der Passionszeit in der evangelischen Kirche). Er schließt sich an den Veilchendienstag an und ist von hoher Bedeutung für das Christentum. Aschermittwoch bedeutet das Ende der 5.Jahreszeit.Seit dem 7. Jahrhundert beginnt am Aschermittwoch die Fastenzeit. An diesem Tag bekamen die Büßer Asche aufs Haupt gestreut. Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts ließen sich hauptsächlich die Priester geweihte Asche zum Zeichen des Schuldbewusstseins aufs Haupt streuen.



Aschekreuz
Das bei der Segnung am Aschermittwoch durch den Pfarrer oder Pastor getätigte Aschekreuz auf die Stirn hat bis heute seine Gültigkeit behalten. Es symbolisiert den Beginn der Fastenzeit und mahnt zur Buße. Gläubige gehen an diesem Tag in die Kirche und erhalten das Kreuz mit den sinngemäßen Worten: „Bedenke Mensch, dass Du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst“. Obwohl der Aschermittwoch in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag ist, ist es in der Regel keinem gläubigen Menschen verwehrt, sich der Segnung zu unterziehen. Hierunter fallen vor allem die Freistellung von Schule oder Arbeit.



Kardinal Meisner
In vielen Kulturen gilt Asche als Symbol der Vergänglichkeit. Im Christentum wurde sie zum Zeichen der Buße, soll aber auch gleichzeitig an die Vergänglichkeit des Menschen erinnern. Die katholischen Künstler in Köln wie Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Architekten usw. begehen am Aschermittwoch in St.Kunibert den Aschermittwoch der Künstler mit einem Gottesdienst, den traditionell der Erzbischof zelebriert.

Kalendarisch betrachtet liegt Aschermittwoch immer zwischen dem vierten Februar und dem zehnten März des laufenden Jahres. Das genaue Datum errechnet sich anhand des Osterfestes, wobei Aschermittwoch immer der 46. Tag vor Ostersonntag ist. In verschiedenen Aufzeichnungen wird dieser Tag auch als Mittwoch vor dem sechsten Sonntag vor Ostern bezeichnet (Invocabit, Invocavit = erster „Fastensonntag“ der römisch-katholischen Kirche bzw. erster Passionssonntag der evangelischen Kirche).

Die mit der Fastenzeit verbundenen Traditionen lassen sich bis in das zweite Jahrhundert zurückverfolgen, wo man zwei Tage vor Ostersonntag mit dem Fasten begann. Im dritten Jahrhundert wurde diese Zeit auf die Karwoche ausgedehnt und bereits im vierten Jahrhundert auf 40 Tage (durch das 1. Konzil von Nicäa).

Dem kirchlichen Edikt nach gelten die Sonntage dieser Zeitspanne nicht als Fastentage, sie werden als Auferstehung Christi gefeiert. Hierdurch ergibt sich die 40-tägige Fastenzeit, die rein rechnerisch eine Dauer von 46 Tagen aufweist. Die 40 Tage dienen der Buße und Rückbesinnung des Menschen auf das Wesentliche. Durch Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel, alkoholische Getränke und bereits alltäglich gewordenen Luxus soll der beschwerliche Weg Christi verständlich und einprägsam dargestellt werden. Hierzu dienten bereits in den frühen Jahrhunderten unterschiedliche Maßnahmen, die es gläubigen Menschen unter anderem untersagten, blutiges Fleisch in der Fastenzeit zu sich zu nehmen. Eine Alternative hierzu war und ist Fisch, da dieser nicht blutet.



Matjeshering am Aschermittwoch

Bis heute sind Relikte dieser Tradition erhalten geblieben. So ist in vielen Ländern und Regionen der Verzehr von Fisch (vor allem Hering) am Aschermittwoch zu beobachten. Vielfach wird dies von Unwissenden als Kateressen gedeutet, da die Festlichkeiten der Karnevalshochzeit meist mit dem Genuss von viel Alkohol verbunden sind. Schnaps und Bier sind am Aschermittwoch noch erlaubt, sie dienen der besseren Verdauung und sind eng verbunden mit dem Glauben an eine gute Ernte der Gerste (Bier) und an einen Mücken-abwehrenden Effekt (Schnaps).

Bereits zu Zeiten des Alten Testaments war es üblich, Menschen, die große Sünden begangen hatten, am Aschermittwoch mit einem Bußgewand zu kleiden, mit Asche zu bestreuen und aus der Kirche zu vertreiben. Der Asche wurde dabei eine reinigende Wirkung der Seele nachgesagt, auch galt sie zu dieser Zeit als Putzmittel. Während das öffentliche Anprangern im Verlauf der Jahrhunderte verloren ging, blieb die Aschebestreuung erhalten. Im zehnten Jahrhundert wies die Synode von Benevent auf die hohe Bedeutung der Asche hin. Papst Urban II. ordnete im elften Jahrhundert an, die verwendete Asche zu segnen. Und ab dem darauf folgenden Jahrhundert musste die Asche aus Palmenwedeln und Ölzweigen hergestellt sein, die im Jahr zuvor am Palmsonntag eingesetzt waren.

Nicht überall in Deutschland wird der Tag nach Veilchendienstag als Aschermittwoch bezeichnet. So ist auch der Begriff des Pfeffertages gebräuchlich. Hierbei wird unter anderem auf die Tradition hingewiesen, Langschläfer mit grünen Reisig- oder Birkenruten aus dem Bett zu treiben („heraus zu pfeffern“). Daneben werden nach wie vor auch Bezeichnungen wie z.B. Heringstag, Aschetag, Macherdag (rheinländisch), Eschtag, Esztag, Hessischer Mittwoch, Schurtag und Öschriger Mittwoch in einigen Regionen benutzt.


Recherchiert und zusammengestellt durch Hans Mayer, mit freundlicher Genehmigung von schulferien.org