Standing Ovations für die Stadthusaren



Gelungenes Revival eines der renommiertesten RKK-Turniere in Schweich


Bitte beachten Sie, dass der von Ihnen aufgerufene Artikel aus unserem Archiv stammt. Er könnte daher nicht mehr aktuelle Informationen enthalten. Der Artikel gehörte vom 01.06.2010 bis zum 07.07.2010 zu den aktuellen Seiten unserer Webpräsenz.


Schweich. Das „Mosella“-Tanzturnier, ausgerichtet von der Narrengilde Stadthusaren Schweich, war schon immer das Besondere unter den Besonderen. Schon bei der Erstauflage im Jahr 1986 fanden sich rekordverdächtige 1400 Zuschauer in der Stefan-Andres-Halle in Schweich ein. Über 18 Jahre sollte sich das Turnier an der Mittelmosel zu einem der beliebtesten im RKK-Turnierreigen etablieren. In den 90er Jahren mussten für ca. 120 Tänze stets zwei Turniertage herhalten, mit der sportlichen Anerkennung des Gardetanzsports gingen die Meldungen, wie bei anderen Veranstaltern auch, merklich zurück. Die Kostenspirale drehte sich derart rasant, das man sich nach 2003 schweren Herzens entschloss, das Ganze einzustellen. Aus Anlass des 25jährigen Vereinsjubiläums und auf Betreiben des langjährigen Turnierleiters und 1. Vorsitzenden Herbert Becker, beschloss die Jahreshauptversammlung 2009 eine Neuauflage.





Das Erfolgspaar der Stadthusaren: Janis Melchiors und Marvin Becker


In Schweich wurde Top-Gardetanzsport geboten

Das Erfolgspaar der Stadthusaren:
Janis Melchiors und Marvin Becker

In Schweich wurde
Top-Gardetanzsport geboten

Das „Mosella“-Tanzturnier hatte, wie schon erwähnt, stets eine magische Anziehungskraft, einen ganz besonderen Charme und eine besondere Ambiance. Hier kam man gerne hin: Wertungsrichter wie Aktive, Wolfgang Monschau oder Inge Obermeier-Cornely werteten 18 Mal in Folge in Schweich, die saarländischen Garden aus Merzig, Gisingen oder Niederlosheim tanzten zum ersten Mal in den RKK in Schweich. Wertungsrichter Jürgen Pützstück aus Neunkirchen-Seelscheid bekam hier während des Turniers einen Herzinfarkt, Evi und Helmut Hohl haben sich hier kennen- und lieben gelernt, hier tanzten die Stars der Szene: Europameister Elke und Frank Nordwig, die Top-Tanzmariechen Sonja Dönhoff, Jessika Bleser oder Sandrine Lauck.

Lange haben die Verantwortlichen um die 19. Auflage gebangt, am Ende standen doch 56 Wertungstänze zu Buche, und, was noch wichtiger war neben dem sportlichen Erfolg: bereits um 11 Uhr morgens war die Sporthalle „Bodenländchen“ restlos überfüllt. Unter den zahlreichen Tanzsportfreunden auch die RKK-Vizepräsidentin Luise Dahm sowie der Schirmherr des Turniers, Schweichs Stadtbürgermeister Otmar Rößler. Feuertaufe für RKK-Obmann Bernhard Freidel: erstes Turnier als Obmann, streikende CDs, falsche Musikeinspielungen, „streikende“ Wertungsrichter bei denen sich die Frage aufwarf: regelkonformer Hut oder nicht, Uniform mit Gardecharakter oder nicht, Punktabzug bei einer Schaudarbietung, kurz, das volle Programm – aber alles mit Bravour gemeistert und vor allem dominierte die sportliche Fairness untereinander ohne neidische Blicke auf die Leistung des oder der Anderen.
Ach ja, getanzt wurde auch … und wie. Beim fairen Kampf um Punkte und Pokale und um die Qualifikationsnormen zu den Landesmeisterschaften des Verbandes boten die Tänzerinnen und Tänzer zum Teil spektakuläre Leistungen auf höchstem Leistungsniveau. Einmal mehr knapp ging es zu bei den Junioren-Tanzpaaren. Die amtierenden deutschen Vizemeister Janis Melchiors und Marvin Becker (Stadthusaren Schweich) und die Saarlandmeister aus Gisingen, Jennifer Jager und Axel Dillinger, tragen seit einem Jahr stets haarscharfe Tanzduelle aus, dieses Mal hatten die Saar-Vertreter die Nase mit nur einem Zehntelpunkt Vorsprung (44,6 Punkte) vorne.
Sorgte für das Highlight des Turniers: die gemischte Garde des GastgebersAllen voran aber die gemischte Juniorengarde des Gastgebers. Nach 18 Sekunden versagte die CD ihren Dienst, die 9 Tänzerinnen und Tänzer aber tanzten mehr als drei Minuten unbeirrt weiter, nahezu fehlerlos unter dem rhythmischen Klatschen von 500 Zuschauern, am Ende das Unfassbare: die Wertungsrichter erheben sich und geben stehend Beifall, die Zuschauer folgen mit minutenlangem Applaus. Die Kids strahlen und schauen sich ungläubig an, dann verkündet Bernhard Freidel, dass er den Tanz nicht bewerten lassen darf, da aber ein technischer Defekt vorlag, durfte die Gruppe eine halbe Stunde später noch einmal nachtanzen und gewann mit einem Zehntel Punkt Vorsprung vor dem TSC Gisingen. Da war es wieder: das Besondere – Trainerin, Eltern und viele Zuschauer verdrückten so manche Träne. Freuen wir uns auf eine ähnlich emotionale Jubiläumsauflage, vielleicht schon im nächsten Jahr.