Stimmungsvolle Meisterschaften mit sportlichen Höchstleistungen



1200 Aktive bei den 11. Deutschen Meisterschaften im Gardetanzsport


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hh. LOHMAR. War dies ein Wochenende! Die Jabachhalle droht aus allen Nähten zu platzen, der Eröffnungsfilm lässt die Aktiven und Fans bei jedem Foto jubeln, gemeinsam werden die Sekunden bis zum Beginn heruntergezählt: Vorfreude auf ein tanzsportliches Großereignis, das Jung und Alt nicht nur begeistert, sondern zu Reaktionen der Superlative animiert.


Doch der Reihe nach: Viele Aktive der Husaren Schwarz-Weiß Siegburg um die Turnierleiter Susanne und Achim Böckem finden sich Freitag in der Jabachhalle ein. Der Boden muss ausgelegt werden, Tische und Stühle werden gestellt, Tischdecken ausgerollt, Girlanden aufgehängt, Schwarz-rot-gelbe Luftballons aufgeblasen, ebenso eingefärbte Tischläufer ausgelegt, dazu kommen Deutschland-Fähnchen. Groß und Klein sind auf den Beinen um der Halle ein „DM-würdiges“ Aussehen zu verpassen. Derweil werden der Bühnenboden mit einem Extra-Belag versehen und die Traversen mit Strahlern und Lautsprecherboxen ausgestattet. Irgendwann am Abend fällt der letzte Hammer: Die Pokale stehen bereit, die Umkleideräume und die Aufwärmhalle sind hergerichtet, alle Tische sind nummeriert, alle Helfer, auch der mithelfenden anderen Vereine sind eingewiesen: Die Veranstaltung kann beginnen.


Es ist frostig in Deutschland und für viele Teilnehmer und Zuschauer der 11. Deutschen Meisterschaften im Gardetanzsport beginnt der Turniertag mit dem Freikratzen der Windschutzscheibe des Autos. Schnell füllt sich schon früh der Parkplatz vor der Jabachhalle, immer mehr Busse fahren vor. Unzählige Kleidersäcke, Hutschachteln und Sporttaschen werden entladen und der Strom hunderter Aktiver ergießt sich in die Halle, in der die Husarenmitglieder geduldig und ruhig die Umkleideräume zuweisen und beim Aufsuchen der Sitzplätze im Saal behilflich sind.


In der Aufwärmhalle herrscht sofort emsiges Treiben, da werden Räder geschlagen, Schrittfolgen noch einmal geprobt. Aktive unterschiedlichster Vereine fallen sich in die Arme „Endlich sehen wir uns wieder, war doch eine lange Zeit seit der NRW-Meisterschaft“, kommentiert eine Tänzerin die herzlichen Begrüßungen. Neben dem sportlichen Ergeiz auf der Tanzbühne sind es gerade die persönlich entstandenen Freundschaften der Sportlerinnen und Sportler, die das besondere Flair der Turniere im RKK ausmachen. Hier fiebert jeder mit dem andern mit, damit auf der Bühne alles klappt, will selbst natürlich noch besser sein, aber darüber hinaus ist man befreundet, und ist ständig über die sozialen Medien in Kontakt.


Die Jury-Mitglieder der RKK treffen ein, finden ihre Plätze direkt vor der Bühne, damit die Sicht ungehindert ist. Tanzturnier-Obfrau Eveline Hohl nimmt ebenfalls Platz und schon kann es losgehen. Die ersten Gruppen stehen bereits im Bereich der Kontrolle der Tanzausweise. Nach dem Begrüßungsfilm finden sich RKK-Präsident Hans Mayer, die Vizepräsidenten Gabi Arnold und Hermann Wagner, Bürgermeister Horst Krybus (Lohmar) und Turnierleiter Achim Böckem auf der Bühne ein. Ihnen bietet sich ein überwältigendes Bild beim Blick in den vollen Saal. Hans Mayer begrüßt alle Aktive, die sich für die Meisterschaften qualifiziert haben und wünscht ein verletzungsfreies und faires Turnier. Bürgermeister Horst Krybus ist stolz, ein solches sportliches Großereignis in seiner Stadt zu haben und Achim Böcken dankt allen seinen Mithelfern für die vielen Stunden der Vorbereitung der beiden Tage. Trommel und Kesselpauken sind aufgebaut und der Musikverein Honrath spielt die Nationalhymne. Anschließend großer Jubel und Getöse: die Fans sind gut ausgestattet!


Es geht los: Die Kinder – Altersklasse 6 – 11 Jahre – der Husaren Schwarz-Weiß Siegburg sind die ersten Starter, meistern die „Eisbrecher-Rolle“ perfekt und erreichen Platz 3. Großer Jubel herrscht nach dem Vorlesen der Wertungen für die Altenrather Sandhasen, die sich vor der KG Eulenspiegel aus Aachen den ersten Meistertitel des Tages sichern.


Die Mädchen der MKG Mülheim-Kärlich legen die Meßlatte als erste Starter in der nächsten Disziplin recht hoch: 44,0 Punkte. Als vorletzte Starter ziehen die jungen Damen des TSV Meindorf zur Bühne. Auch hier ist die Jury der RKK recht überzeugt, große Anspannung nach dem Tanz, bei den Trainer und Betreueren! 44,2 Punkte, der Sieg! Platz drei ertanzen sich die Mini-Husaren Metternich (Weilerswist).


Alle Kinder-Tanzpaare werden von ihren Fans angefeuert und gefeiert. Am Ende gewinnen Maike Jager und Andre Pauly (TSC Gisingen) – sie werden bei der Siegerehrung auch den „Grand-Slam-Pokal“ für vier gewonnen Landesmeisterschaften (Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz, NRW) und die Deutsche Meisterschaft erhalten – vor Celia Hofmann und Henri Welling (K.K.Funken Rot-Weiß Koblenz) und Anna-Jolie Fresen und Niclas Neu (KV Rot-Weiß Reisbach).


Die Tanzmariechen sehen auf der Riesenbühne zunächst verloren aus, doch mit dem Start der Musik entfachen sie ein Tanzfeuerwerk, das die gesamte Bühne einbezieht. Tolle Leistungen machen es der Jury nicht leicht. Am Ende siegt Maike Jager (TSC Gisingen) vor Leticia Morgenstern (Hoengener KG Blaue-Funken) und Mia Celik (TSV Meindorf).


„Raus in die Natur“ lautet der Titel der „Cheer-Dance-Companie“ des SV Rot-Weiß Billig, die in zauberhaften grünen Kostümen die Bühne bevölkern. Der Titel ist ihnen gewiss.


Beim Mädchenschautanz können die Kinder der Wissener KG mit ihrem Tanz „Willkommen im Indianerland“ Publikum und Jury gleichermaßen begeistern. Sie holen sich den Meistertitel vor den Kindern der KG Hadamar („Let’s dance“) und den „Tanzmäusen“ des TSV Rhein-Nahe Stromberg (Piratentanz).


Die Schaudarbietungen sind immer etwas Besonderes, da hier auch Kulissen und noch mehr Requisiten möglich sind, so lädt der TSC Gisingen zu einer „Lustigen Diamantensuche“ ein und wird Vize-Meister hinter der aufwendigen Show „Reise ins Land der aufgehenden Sonne“ der „Sweet Sugars“ des TV 08 Dienheim, bei der auch ein Drache zum Einsatz kommt. Eine Show, die die Zuschauerherzen dahinschmelzen lässt und die strenge Jury überzeugt.


Die erste Siegerehrung (Kinder-Disziplinen) steht an: Mit dem RKK-Marsch ziehen hunderte von Kindern in adretten Uniformen und bunten Kostümen zur Bühne. RKK-Präsident Hans Mayer fühlt sich sichtlich wohl in seiner Haut. Er kürt die Deutschen Meister und blickt dabei in die funkelnden Augen der jungen Tanzaktiven. Vor der Bühne haben sich die vielen Fotografen der Medien und natürlich die Vereinsverantwortlichen, Trainer, Betreuer, Eltern und Großeltern, mit Mobilphons und Kameras ausgestattet, versammelt. Bei einer Oscar-Verleihung dürfen es nicht mehr sein! Alles sind sie stolz auf die Leistungen der jungen Tänzerinnen und Tänzer, die in ihre kindlichen Unbekümmertheit die Meisterschaften für die Zuschauer zu einem ganz besonderen Erlebnis haben werden lassen.


Und nach der offiziellen Siegerehrung? Die Kinder verlassen die Bühne nur recht langsam. Viele Erinnerungsfotos werden geschossen, zusammen mit den anderen Teilnehmern hält man die Situationen fest. Umgehend sind die Bilder in den „Sozialen Netzwerken“ präsent.


Die Pause tut gut. Jury und Turnierleitung können kurz Luft holen, wenngleich gerade Achim und Susanne Böckem ständig mit irgendwelchen Anfragen beschäftigt sind. Es ist viel zu tun für die mit der Organisation beschäftigten freiwilligen Helfer der Vereine.


Die Junioren-Disziplinen (Altersklasse 12 – 15 Jahre) beginnen mit den gemischten Tanzcorps. Hier sind die jungen Damen des TSV Meindorf nicht zu schlagen und werden von den mitangereisten Fans angefeuert und gefeiert. Nicht wenige euphorisch der Anhang der KG Eulenspiegel Aachen – sie werden Vizemeister! Große Freude auch beim Drittplatzierten aus dem Saarland, dem KV Rot-Weiß Reisbach.


Bei den Mädchengarden geht es äußerst knapp zu. Als vorletzte Starter setzten sich die Altenrather Sandhasen mit einer äußerst ansprechenden Choreographie an die Spitze des Feldes. Die Burgnarren Trier-Irsch, ohne große Hoffnungen angereist, tanzen den „Tanz ihres Lebens“ und kommen bis auf einen Zehntelpunkt an die Altenrather Tänzerinnen heran. Der Vize-Meister-Titel wird frenetisch gefeiert. Der KC Rot-Blau Niederbreitbach sichert sich den 3. Platz.


Die Tanzpaare der Junioren sind allesamt für einen Sieg gut! Leticia Morgenstern und Max Uchyla (Hoengener KG Blaue Funken) ertanzen sich 45,6 Punkte. Eine sehr gute Gesamtwertung! Es folgen Hanna Leven und Marius Nacken (KG Narrenzunft Baesweiler). Sie tanzen entfesselt und haben am Ende 45,7 Punkte auf ihrem Konto. Mit Kim Tannhäuer und Noah Simmonds (KGK Stromberg) betreten zwei Aktive die Bühne, die für alle „Schandtaten“ gut sind! Sie legen los, da stimmen die Bewegungsabläufe überein und alle sind begeistert: 45,7 Punkte stehen zu Buche!

Bei Punktgleichheit die gestrichenen Wertungen (die jeweils höchste und niedrigste Wertung fällt bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses zunächst weg) hinzugenommen um eine Reihenfolge zu erreichen. Hier stehen für Hanna und Marius am Ende 63,9 Punkte und für Kim und Noah 64,1 Punkte, damit sind sie Deutscher Meister 2016.


Einen sehr spannenden Wettkampf erwarten die Zuschauer bei den Junioren-Tanzmariechen. Mit Adina Leinen vom TSC Gisingen geht gleich zu Beginn eine der Favoritinnen – zugleich Titelverteidigerin und amtierende Meisterin in RLP und Hessen – an den Start. Ihr Tanz ist geprägt von vielen Schrittvariationen und akrobatischen Höchstschwierigkeiten. Mit 47,1 Punkten schraubt sie die Messlatte gleich zu Beginn besonders hoch. Und diese ist bis zur Start-Nr. 7 unerreicht. Mit der Start-Nr. 8 ist Kelly Carey vom Carneval Comité Oberlahnstein (CCO) an der Reihe. Sie hat die Meisterschaften im Saarland und in NRW gewonnen. Werden ihre Nerven dem Druck standhalten? Kelly marschiert ein, wirbelt entfesselt über die Bühne, geschmeidig die Schrittpassagen und sicher die akrobatischen Schwierigkeiten, nichts ist zu spüren von eine Nervosität oder Verunsicherung. Sie brennt ein wahres Tanzfeuerwerk ab. Das Publikum ist begeistert. Beim Warten auf die Wertung werden Sekunden wie Minuten empfunden, dann steht das Ergebnis fest: 47,8 Punkte! Kelly Carey führt. Nun muss sie zusehen, was die nachfolgenden Mariechen zeigen. Am Ende reicht es aber doch und Kelly ist Deutsche Meisterin. Platz Drei geht an Hanna Leven von der Narrenzunft Baesweiler. Pechvogel des Tages ist Lena-Marie Stärkelings (TSV Aix La Chapelle Aachen). Sie kann ihren Tanz nicht zu Ende tanzen und somit auch nicht in die Wertungen einbezogen werden.


Liegt es am Titel „Positive Energie“?! Die Tänzerinnen und Tänzer der KG Eulenspiegel Aachen zeigen einen sehr ansprechenden Schautanz, bei dem das Publikum in die Welt der Elektronik eintauchen kann. Sie holen sich damit den Meistertitel, gefolgt von der Wissener KG, die in äußerst hübschen Clownskostümen ihren „Crazy Circus“ präsentiert, und dem TSV Rhein-Nahe Stromberg, der das „Feuer“ vertanzt.


„Lasst es regnen“ fordern die Tänzerinnen der Tanzgruppe „Magic Flames“ der Tanzformation Gimbsheim. Sie meinen dies nicht wörtlich, sondern verlangen, dass es Männer regnen soll. Eine überzeugende Choreographie und erfrischende Kostüme tun einiges dazu, dass die Jury ihnen die höchste Wertung in der Kategorie der Mädchenschautänze gibt. Platz zwei ertanzen sich die „Space-Girls“ der KG Hadamar. Mit „we move“ belegt die Tanzgruppe „Happy Feet“ des TSC Nentershausen den 3. Platz.


Die große Siegerehrung am Abend des ersten Turniertags versammelt noch einmal alle Aktive auf der großen Bühne. Neben der Kürung der Deutschen Meister obliegt es RKK-Präsident Hans Mayer allen Aktiven, Trainern, Betreuern und Eltern einen großartigen Dank auszusprechen. Turnierleiter Achim Böcken schließt sich an: „Ich zolle allen Tänzerinnen und Tänzern meinen großen Respekt bezüglich der hervorragenden Leistungen, die wir heute gesehen haben!“ Mit einem herzlichen Dank an das Wertungsrichterkollegium unter der Leitung von Turnier-Obfrau Eveline Hohl und die vielen Helfer der Husaren Schwarz-Weiß Siegburg spricht Hans Mayer die Schlußwort. Das Abspielen der Nationalhymne beendet das faszinierende Tanzspektakel der über 600 Kinder und Jugendlichen.


Auch am zweiten Turniertag herrschen frostige Temperaturen und das Eiskratzen ist schon obligatorisch. Doch niemand lässt sich davon abhalten, nach Lohmar zu reisen um an den Deutschen Meisterschaften der RKK teilzunehmen, sei es als Aktiver, der eingreifen möchte in den Wettbewerb um die begehrten Meistertitel oder sei es als Schlachtenbummler. „Bewaffnet“ mit Vuvuzela und Tröten ziehen die Fans an ihre Plätze. Schon beim Abspielen des Introfilms jubeln die Fans und Aktiven beim Erkennen des eigenen Bildes oder Wappens.


RKK-Präsident Hans Mayer begrüßt die gut gelaunte Tanzsportgemeinde und eröffnet nach der Nationalhymne den zweiten Turniertag, an dem die Senioren (ab 16 Jahre) an den Start gehen.


Die gemischten Tanzcorps sind als erst an der Reihe und das Tanzcorps Altenrather Sandhasen lässt keine Zweifel darüber aufkommen, dass sie mit viel Trainingsfleiß und Disziplin auf diesen großen Tag hingearbeitet haben: Mit 47,7 Punkten sichern sie sich den ersten Titel des Tages. Vize-Meister werden die Tänzerinnen und Tänzer des TSV Meindorf und das, obwohl die Musik plötzlich aussetzt und der Tanz abgebrochen wird. Da der Reservedatenträger bei der Technik direkt vorliegt, entscheidet die Obfrau, nachdem Wertungsrichter-Obmann Niels Lämmchen die nachfolgende Gruppe (Niederbreitbach) gefragt hat, dass die Gruppe als letzte Starter in dieser Disziplin noch einmal von vorne beginnen darf. Ein Sieg der Fairness auch der Aktiven untereinander. Der TSV Uckerrath sichert sich als Dritter auch noch einen „Treppchenplatz“.


Als erste Starter der Damengarde ziehen die Altenrather Sandhasen auf die Bühne, die an diesem Tag die Tanzwelt bedeutet. Sie erreichen mit einem äußerst abwechslungsreichen Tanz 47,4 Punkte und werden von den nachfolgenden Gruppen nicht mehr eingeholt. Platz zwei sichern sich die Tänzerinnen des TSV Uckerath und glücklich über den dritten Platz sind die aktiven des Karneval Club Simmerner Käs’cher (KCSK) aus Simmern.


Bei den Tanzpaaren gibt es eine krankheitsbedingte Absage von Jasmin Leinen und Kim-Robin Dillinger aus Gisingen. Ansonsten sind alle qualifizierten Tanzpaare am Start und sorgen für große Spannung im Saal. Bereits das zweit Tanzpaar, Jennifer Reckenthäler und René Touby (KC Rot-Blau Niederbreitbach) erreichen 46,4 Punkte und liegen lange in Front. Mit Start-Nr. 8 greifen Lena Marie Zimmermann und Leon Kopac (KG Herdorf) ins Geschehen ein. Harmonisch ihre Darbietung, das Publikum ist begeistert! Die RKK-Jury gibt ihnen 47,7 Punkte. Es folgen Sarah Meise und Calvin Knopp (KCSK Simmern). Sie legen los, die Musik passt genau zu den synchronen  Bewegungsabläufen. Grazie und feuriges Temparement zeichnet ihren Tanz aus. Wieder kann sich das Publikum begeistern. Mit 48,2 Punken sichern sie sich den Titel des Deutschen Meisters.


Für das Publikum bietet die Mittagspause keine Stimmungspause: Die kölner Musikgruppe „Kolibris“ heizt mächtig ein. Ob das „Trömmelchelied“ oder „Die Hände zum Himmel“, die Zuschauer sind aufgefordert jetzt auch einmal selbst mitzumachen und sogar eine kleine Polonaise lässt sich nicht vermeiden.


Die Tanzmariechen sind nach der großen Pause an der Reihe. Wer in die Aufwärmhalle schaut hat, kann erahnen, welche sportlichen Höchstleistungen nun auf der Bühne zu sehen sein werden. Und alle geben ihr Bestes, erreichen persönliche Bestleistungen und machen den Kampf um die drei „Treppchenplätze“ spannend. Ihrer Favoritenrolle gerecht wird Jennifer Jager (TSC Gisingen). Sie verkörpert Anmut und Esprit in einem Tanz, der fasziniert. Man kann kein Auge von ihr lassen! 48,6 Punkte sichern ihr die erfolgreiche Titelverteidigung. Nicht wenige spektakulär sind die Darbietungen der anderen Platzierten. Vize-Meisterin wird Elly Simon vom TSV Meindorf vor Carolin Nettekoven vom TC Altenrather Sandhasen.


Ein Musik-Quiz veranstaltet tänzerisch der TSV Aix La Chapelle aus Aachen und sichert sich damit den Meistertitel bei den gemischten Schautänzen.


„Gehofft haben wir es schon, aber daran geglaubt haben wir nicht wirklich“, beschreibt eine Tänzerin des TSV Rhein-Nahe Stromberg ihr Gefühl. Als letzte Starter in der Disziplin der Damenschautänze gelingt es ihrer Gruppe „InTeam“ mit dem Tanz „Ahoj, Land in Sicht“ den Meistertitel in den Hunsrück zu holen. Die „Ameisen“ der Tanzgruppe „DancEmotion“ der TuS Saulheim werden in ihren aufwendigen Kostümen Vize-Meister und die Mexikanerinnen und Mexikaner der STG Eich der KG Kornblumenblau Eich erreichen Platz 3.


Kulissen werden aufgebaut, ein Zeichen dafür, dass die Disziplin der Schaudarbietungen beginnt. Die tanzenden Hexen der Schautanzformation „Calypso“ aus Duisburg verzaubern das Publikum derart, dass manche freudige Träne über eine Zuschauerwange läuft. Mehrstöckige Pyramiden, ständige Positionswechsel und ein kompletter Kostümwechsel verleihen der Show ihre besondere Ausstrahlung. In jedem Gesicht der Akteure ist die Tanzfreude zu entdecken. Der Meistertitel ist ihnen sicher! Überzeugen können auch die „Wickinger“ der FKK Emmelshausen („Fresche Karnevals Kenner), den der Vize-Titel sicher ist. Auch Platz drei (TG „Magic Dancers“ der KG Narrenzunft Remagen) kann sich sehen lassen: mit vielen kreativen Ideen und dem Funken Humor ist ihr Tanz der Brandbekämper „Into the fire“ eine Augenweide.

Am frühen Abend „ruft“ der „RKK-Marsch“ alle Teilnehmer zur großen Siegerehrung auf die Bühne. Bunt gemischt ziehen sie ein. Mitten d’rin RKK-Präsident Hans Mayer, der nach Worten der Superlative sucht, um zu beschreiben, was er und alle Besucher in den zwei Tagen der Deutschen Meisterschaften erlebt haben. Für Susanne und Achim Böcken ist dieser Augenblick ein schwerer. Wer in ihre feuchten Augen blickt, erkennt, mit wieviel Herzblut Vater und Tochter in den letzten Jahren die NRW-Meisterschaft organisiert und durchgeführt haben und wieviel Energie sie zum krönenden Abschluß in die Deutsche Meisterschaft investiert haben. Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören“, sagt man allgemein, und wenn es dann soweit ist, tut es weh! Doch nur so ist man sich sicher, dass die vergangenen Jahre nicht nur Arbeit bedeutet haben, sondern auch Freude! Hans Mayer übereicht beiden eine RKK-Dankesurkunde und Blumen und ringt ihnen das Versprechen ab, der Nachfolgerin bei den Husaren Schwarz-Weiß, Heike Stein, auch unter die Arme zu greifen. HSW-Präsident Stefan Riesop schließt sich den Dankesworten an und stellt in Aussicht, dass eine besondere Überraschung bei einer Veranstaltung der Husaren noch folgen wird.


Jedes Jahr zur Deutschen Meisterschaft ermittelt die RKK-Tanzturnier-Geschäftsstelle einen „Sieger der RKK-Jahreswertung“. Bei der Ermittlung in diesem Jahr gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen und letztendlich einen knappen Sieger. Zum Tanzverein des Jahres wird der TSV Meindorf 2015 e.V. ernannt. Für diese Auszeichnung ist es nicht nur wichtig, gute Platzierungen zu erreichen, sondern auch Fairness und Charakterstärke fließen in die Betrachtung mit ein. (Ein Bericht von der Feierstunde, bei der alle Aktiven des TSV Meindorf geehrt werden, folgt in einer der nächsten Bütt-Ausgaben.)


Die eigentliche Siegerehrung beginnt und die Aktiven feieren jede Platzierung mit Jubel auf der Bühne, nicht nur die Treppchenplätze. Sonderpokale gibt es auch. So erhällt der TSC Gisingen für die größte Anzahl von Qualifizierungen (14) einen Sonderpokal. Ebenso haben sie mit 571,1 Punkten die größte Gesamtpunktzahl an beiden Tagen ertanzt.


„Danke, Danke, Danke!“ Eine Deutsche Meisterschaft voller Höchstleistungen und volle Emotionen geht zuende. Die Husaren Schwarz-Weiß Siegburg haben für den passenden Rahmen gesorgt, dafür, dass alle sich wohl fühlen konnten.

Zwei Tage lang hat alles wie am Schnürchen gezogen funktioniert. Und nun ist sie zu ende, die 11. Deutsche Meisterschaft im Gardetanzsport. Die Nationalhymne erklingt!


Tschüß bis 2017 in Mülheim-Kärlich.